Eisenbahn

Unser weiterer Weg führt uns nun zum ehemaligen Bahnhofsgelände. Im Zuge der Industrialisierung entstand auch auf der Alb der Wunsch nach einer Anbindung an das Eisenbahnnetz. So konnte unter finanzieller Beteiligung der umliegenden Gemeinden 1900 – 1901 die Schmalspurbahn Amstetten – Laichingen gebaut werden. Dies hatte natürlich auch weitere Auswirkungen. Neben dem Bahnhof entstand 1921 das Gebäude der Genossenschaftsmühle (früher gab es den Mühlenbann nach Ditzenbach). 1922 erbaute die Bezugs- und Absatzgenossenschaft ihr Lagerhaus. Und auch die Genossenschaftsbank erstellte später ein Lager für Kohlen- und Düngerhandel. Nellingen hatte ein vorbildliches Genossenschaftswesen entwickelt, denn es gab noch eine Molkereigenossenschaft und einen Viehversicherungsverein. Mit der Bahn kamen Düngertransporte und Kohle. Getreide, Flachs und Grubenholz wurden abtransportiert. Die Arbeiter fuhren täglich nach Laichingen, Amstetten und Geislingen zu ihren Arbeitsplätzen. Die Bahnstrecke war leider etwas schlecht gebaut, so dass der Zug ab und zu auch mal entgleiste. So am 2. Februar 1904. Der Eisenbahnzug fuhr infolge eines Schienendefekts über die Böschung ins Feld hinein. Der Lokführer wurde bewusstlos weggetragen, er erholte sich später wieder. Sonst wurde niemand verletzt. Der Personen- und Postverkehr wurde einige Tage mit Schlitten aufrechterhalten.