Kirche

Kirche zu den Heiligen Drei Königen in Merklingen/Alb

Sie ist eines der Wahrzeichen Merklingens. Grund ist der feudale Turm mit über 61m Höhe. Das sucht auf der Alb seinesgleichen. Die Grundmauern dieses Turmes sind zugleich auch der älteste Teil unserer Kirche. Das Kirchenschiff stammt aus dem Jahre 1452 und bietet ca. 280 Leuten Platz bei Gottesdiensten, Konzerten und Festen. Für Besucher unserer Kirche ist ebenfalls der Flügel-Altar im Chorraum sehr eindrücklich. Er stammt mit hoher Wahrscheinlichkeit aus dem frühen 16. Jahrhundert aus der Ulmer Schule.

Sie haben Lust sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen? Nur zu: In der Sommerzeit ist die Kirche tagsüber geöffnet. Ansonsten melden Sie sich gern im Pfarramt: Ir 07337-486.

Details

Merklingen, erstmals als „Marchelingen“ 861 in einer Stiftungsurkunde des Klosters Wiesensteig erwähnt. Im Jahr 1275 wird erstmals die Merklinger Kirche „Unserer Jungfrau und St. Michael im Steuerregister des Bistums Konstanz erwähnt. Im Jahr 1331 schenkt Graf Johannes zu Helfenstein dem Kloster Wiesensteig das Patronatsrecht über die Kirche zu Merklingen. 1340 Weihe einer Kapelle des Hl. Bernardis, des Abtes und Bekenners außerhalb des Dorfes Merklingen“. (Die Wahrheit  dieser Sache  stammt aus einem uralten in der Kirche vorhandenen Skriptum). 1352 Erbauung des unteren Teils des Kirchturms (festgestellt durch eine dendrochronologische Untersuchung der Hölzer in diesem Turmteil). Im Jahr 1382 verpfänden die Grafen von Helfenstein Merklingen an die Reichsstadt Ulm, in dessen Besitz es 100 Jahre später übergeht.
1430 -1432  Das Holz der mittelalterlichen Frontstollentruhen auf der Kirchenbühne wurde nach den dendrochronologischen Untersuchungen  in diesen Jahren geschlagen. 1491 nennt eine Inschrift im Chorraum „hans harolt von blobeiren“ als Baumeister. 1512 taucht der Name „Zu den  Heiligen  Drei Königen“ in einer Urkunde  des Klosters Wiesensteig auf. Am 3. November 1530 wurden Ort und Kirche evangelisch. Bei der  umfangreichen Innenerneuerung 1961 – 63 wurde die Orgel vom Chor auf die Empore gestellt. Die Chorempore, auf der immer der Posaunenchor spielte, wurde abgebaut. Die Bläser werden Kirchenmusik“ genannt, weil immer auch Flöten bei der Begleitung des gottesdienstlichen Gesangs mitwirken. 2006 300jähriges Jubiläum. Chor: Fünf Spitzbogenfenster, drei davon mit Darstellungen von Jona-, Christus- und Elia-Episoden, 1962/63 von Adolf Saile gestaltet. Die Decke mit Netzrippengewölbe und fünf Verschlusssteinen (Die drei Könige , Maria, Lamm) in der Mitte. Außen wechseln sich Verschlusssteine mit Rosetten und Darstellungen der Evangelisten ab (Engel-Matthäus, Löwe-Markus, Stier-Lukas, Adler- Johannes). Hochaltar (um 1510 Ulmer Schule): Auf dem Schrein: Beweinung Christi, eine Gruppe mit acht Personen in symmetrischer Komposition: Joseph von Arimathia und Maria Magdalena, Nikodemus, Jesus mit seiner Mutter Maria, Salome, Johannes und Maria Kleophas. Flügel: Außen ist auf beiden geschlossenen Flügeln der Abschied Jesu von seiner Mutter zu sehen. Innen links eine Szene der Kreuztragung und rechts Jesu Auferstehung. Predella: Der auferstandene Christus inmitten seiner Apostel  (für Judas der nachgewählte Matthias), in der Hand einen durchsichtigen „Reichsapfel“, in dem die Erdkugel sichtbar ist. Die Jünger von links: Jakobus d. Ä. (Muschel), Simon Zelotes, Philippus (T-Kreuz), Thomas (Speer), Petrus (Schlüssel und Buch), Thaddäus (Keule), Jakobus d. J. (Walkerstange), Andreas (X-Kreuz), Matthäus (Zöllner, Schwert), Johannes (mit Kelch und Drachen), Matthias und Bartholomäus(mit Messe und Buch). Altargitter: Barocke Schmiedearbeit aus dem Anfang des 18. Jahrhundert. Weinlaub und Lilien mit Seitenöffnungsmöglichkeit  zum Empfang des Abendmahls mit Umgang. Taufstein: Der Anfang 17. Jahrhundert aus gelbrötlichem Sandstein gehauene Taufstein hat eine acht-eckige Gestalt, verziert mit Akanthusblättern. Schiff: Das Kirchenschiff wurde 1452 an den Turm angebaut, nach Abriss der Vorgängerkirche. Es sind Spitzbogenfenster und eine flache Felderdecke zu sehen, die früher mit Schablonenmalerei  bemalt war. Die Kanzel aus dem Jahr 1846. An der Südseite ist das Frauentor mit geschnitzten (u.a. Ulmer Wappen) Eichenflügeln aus dem 17. Jahrhundert. Die Tür zum Heiligengewölbe mit schmiedeisernen Beschlägen. Die Schmahl-Orgel wurde 1751 eingeweiht, mehrfach renoviert und umgebaut (1829 von 13 auf 18 Register, 1845 wurden acht alte durch neun neue Register ersetzt, 1974 auf 14 Register reduziert, 1991 mit zwei Register auf die nun 16 registrige ergänzt. 1798/ 99 Abriss und Aufbau des achteckigen Teils des Kirchturms mit der mächtigen Kupferhaube (welsche Haube mit acht Ausblicken), in ca. 60m Höhe durch einen Bundschuh mit Fahne (nicht Kreuz oder Hahn) abgeschlossene Turmspitze. 1799 umfangreiche Turmchronik von Pfarrer Gottlieb Fleischlen. Die fünf Glocken stammen aus den Jahren 1798, 1949 und 19545 mit Gegenpendelanlage. Im Glockenhaus die Gedenktafel zum Ersten Weltkrieg und Wappen der Familie Schwenk- Zement Ulm. Bilder: Die 34 Emporenbilder von Johann Leonhard Schneider aus Geislingen im Jahr 1738 (2 Bilder malte Pfarrer Steeb, 1 Bild ging verloren 1962) zeigen Bilder aus dem Leben Jesu. Fünf Gedenktafeln erinnern an (Joh. Gg. Crum 1609 gestorben), den Sohn des Pfarrers Joh. Crum (gest.1628) der eine eigene Tafel mit seiner Frau Appolonia (gest. 1622) erhielt, Anna Maria Hartprunner, Tochter eines Amtmanns, gest. 1626, Anna Regina Küchel, Tochter eines Amtmanns, gestorben 1690, sowie an den Pfarrer Johann Daniel Reutti (1775 gest.) Das Kreuzgewölbe in der Sakristei, mit Inschriften, war durch eine Zwischendecke lange Zeit verdeckt. Es wurde erst in neuester Zeit freigelegt.